Es wäre eine Sensation und die Hoffnung für Millionen Menschen: US-Forscher haben nach eigenen Angaben die „Achillesferse“ des HI-Virus entdeckt, der die Krankheit Aids auslöst. Nun wollen die Wissenschaftler einen Wirkstoff entwickeln, der das tödliche Virus nicht nur unterdrückt, sondern sogar tötet.
Die Schwachstelle ist in einer kleinen Region im HI-Virus versteckt. Und das ist der Schlüssel, um das Virus unschädlich zu machen.
Das Problem bei HIV: Das Virus verändert sich stetig und kann lernen, verschiedene Medikamente zu überlisten. Diese wirken dann nicht mehr.
Dr. Sudhir Paul von der Universität in Texas: „Wir haben den Code geknackt und endlich einen Weg gefunden, das Virus zu töten. Denn innerhalb des HI-Virus gibt es eine Proteinstruktur, die sich nicht verändert – also nicht immun gegen Medikamente ist.“
Und das ist die Achillesferse – denn damit ist das tödliche Virus angreifbar.
Im Labor ist das Virus jetzt durch Antikörper (Abzyme) außer Gefecht gesetzt worden:
Diese Antikörper finden sich zum Beispiel im Körper von Patienten, die an Lupus leiden – einer Auto-Immunkrankheit, bei der sich die Haut schmerzhaft entzündet. Als die Forscher das Abzym mit dem HI-Virus zusammenbrachten, wurde es unschädlich gemacht.
Die Wissenschaftler hoffen nun, dass die Antikörper dazu genutzt werden können, die Krankheit bei bereits Betroffenen kontrollieren zu können und Gefährdete, die das Virus in sich tragen, vor dem Ausbruch der Krankheit zu schützen.
Paul: „Das ist der heilige Gral für alle HIV-Forscher – einen Impfstoff gegen das Virus zu entwickeln.“
Die Versuche laufen bereits auf Hochtouren – allerdings erst einmal in Labor- und Tierversuchen. Erst im nächsten Schritt wird der Wirkstoff an Menschen getestet.
Wenn alles gut geht, könnten die Forschungsergebnisse schon in fünf Jahren HIV-Infizierten wirklich helfen.